Hannover, 21.12.2021

Sehr geehrter Herr Regionspräsident Krach,

lieber Steffen,

ich beziehe mich mit diesem Schreiben auf die Berichterstattung der HAZ vom 21.12.2021, in der es um die Abschiebung von Tale und Leonarda geht. Die beiden Geschwister gehören einer Roma-Familie an, die zurück nach Montenegro soll. Sie besuchen aktuell noch die Förderschule in der Südstadt Franz-Mersi-Schule.

Ich möchte Sie herzlich darum bitten, sich für die Familie und insbesondere für die beiden Kinder stark zu machen. Das Bleiberecht bzw. Asylrecht ist für die Kinder existenziell, nicht nur weil Roma-Familien strukturell auf dem westlichen Balkan diskriminiert und ausgeschlossen werden. Gerade die fehlenden Fördermöglichkeiten für die beiden sehbehinderten Kinder in Montenegro kann dazu führen, dass die beiden schwere persönliche Schäden mit sich tragen werden.

Als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses möchte ich Ihnen noch mitgeben, dass die Lage auf dem westlichen Balkan derzeit insgesamt extrem destabil und ungewiss ist. Die Lage war noch nie so zugespitzt wie seit Ende des Krieges in den 90er-Jahren. Aktuell findet das kaum Platz in der politischen und medialen Öffentlichkeit, aber die Sorge um Frieden und Freiheit ist groß.

Im Sinne der Minderheitenrechte, des Kindeswohls und der Inklusion würde ich mich sehr über Ihren Einsatz für die Familie freuen.

Auf meine Unterstützung in der Angelegenheit können Sie setzen.

Über Ihre Antwort verbunden mit einer Sachstandsrückmeldung würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Adis Ahmetovic, MdB